Einige Angaben über die Gemeinde Wittbeck aus der Zeit vor 1945 in Kurzform:
Zugehörige Ortsteile: keine
Gemeindefläche in ha | 388 |
Wohnbevölkerung am 17.Mai 1939 | 271 |
Zahl der Haushaltungen | 57 |
Zahl der Wohnhäuser 1925 | 32 |
Amtsbezirk | Gambin |
Standesamtsbezirk | Gambin |
Gendarmeriebezirk | Groß Garde |
Amtsgerichtsbezirk | Stolp |
Gemeindevorsteher 1931 | Ernst Eggert |
Bürgermeister 1937 | Bauer Franz Schmiedeberg |
Nächste Bahnstation | Wittbeck |
Entfernung | - (ab Stolp 22,8 km) |
Bahnlinie | Stolp - Schmolsin (Kreisbahn) |
Poststelle II | Wittbeck |
Letzte postalische Anschrift | Wittbeck über Stolp (Pom.) |
Besitzer: Capt. Nicolaus von Bandemer, Valentin von Bandemer. Cossäthen: 1. Jacob Vandercke, 2. Michel Nofke, 3. Matthias Vandercke, 4. Christian Nofke, 5. Hanß Sinnock.
Wittbeck hatte um 1784 nach Brüggemann zwei Vorwerke, fünf Kossäten und zwölf Feuerstellen. Wittbeck A und B gehörten 1804 Wilhelm von Bandemer. 1838 kaufte der Justizrat Friedrich August Ludwig Messerschmidt von Arnim das Gut für 16500 Tater. Die letzten Besitzer von Wittbeck und Wittstock waren 1884 der Leutnant Horn und ab 1909 der Rittmeister a. D. Georg Steifensand auf Schwuchow. Nach 1924 wurde Wittbeck aufgesiedelt. Im Jahre 1939 hatte es 40 landwirtschaftliche Betriebe, die sich wie folgt zusammensetzten:
21 mit 0,5 und unter 5 ha
11 mit 5 und unter 10 ha
7 mit 10 und unter 20 ha
1 mit 20 und unter 100 ha
In Wittbeck gab es nur wenige Handwerks- und Gewerbebetriebe: die Baugeschäfte Hermann Noffke, Paul Noffke und Reinhold Pranschke, die Gemischtwarenhandlung Heinrich Noffke, die Mühle Frz. Schmiedeberg und die Schmieden E. Eggert und E. Pranschke.
Die Dorfbevölkerung war evangelisch. Im Jahre 1925 hatte Wittbeck einen Bewohner katholischer Konfession (0,6 v. H.). Es gehörte zum Kirchspiel Groß Garde und damit zum Kirchenkreis Stolp-Altstadt. Die Kinder aus Wittbeck besuchten die Volksschule in Wittstock.Die sowjetischen Truppen rückten am 9. März in Wittbeck ein. Für die Bewohner begann damit eine schreckliche Leidenszeit. Dann bemächtigten sich die Polen des Dorfes. Die Dorfbewohner wurden aus ihren Häusern und Wohnungen verdrängt, ihrer restlichen Habe beraubt und schließlich vertrieben. Die Heimatortskartei Pommern hat später 140 von ihnen in der Bundesrepublik Deutschland und 64 in der DDR ermittelt. Aus dem deutschen Bauerndorf Wittbeck wurde das polnische Czysta.
Kriegs- und Vertreibungsverluste: 11 Gefallene, 9 Ziviltote und 30 Vermißte („ungeklärte Fälle").
(Quelle: "Der Landkreis Stolp in Pommern" Zeugnisse seiner deutschen Vergangenheit von Karl-Heinz Pagel)