Einige Angaben über die Gemeinde Lankwitz aus der Zeit vor 1945 in Kurzform:
Zugehörige Ortsteile: keine
Gemeindefläche in ha | 510 |
Wohnbevölkerung am 17.Mai 1939 | 167 |
Zahl der Haushaltungen | 34 |
Zahl der Wohnhäuser 1925 | 33 |
Amtsbezirk | Sorchow |
Standesamtsbezirk | Sorchow |
Gendarmeriebezirk | Lübzow |
Amtsgerichtsbezirk | Stolp |
Gemeindevorsteher 1931 | Gutsbesitzer Maske |
Bürgermeister 1937 | Landwirt Georg Wilhelm Maske |
Nächste Bahnstation | Lankwitz |
Entfernung | -(ab Stolp 18,1 km) |
Bahnlinie | Stolp - Dargeröse (Kreisbahn) |
Poststelle | Gambin |
Letzte postalische Anschrift | Lankwitz Post Gambin über Stolp (Pom.) |
Besitzer . . . Bauer à Lh.: Matthias Bareau. Cossäthen: 1. Matthias Rönhack, 2. Mathhias Gödde, 3. Jürgen Pigors.
2 mit 0,5 bis unter 5 ha
3 mit 5 bis unter 10 ha
9 mit 10 bis unter 20 ha
6 mit 20 bis unter 100 ha
Johannes Francke | 47,5 ha | Otto Kieper | 21 ha |
Wilhelm Groth | 26 ha | Albert Woggon | 20 ha |
Die Dorfbevölkerung war evangelisch. Im Jahre 1925 hatte Lankwitz zwei Bewohner katholischer Konfession (1,2 v. H.). Es gehörte zum Kirchspiel Groß Garde und damit zum Kirchenkreis Stolp-Altstadt. In der im Jahre 1932 einstufigen Volksschule unterrichtete ein Lehrer 47 Schulkinder. Lehrer waren Wolff und zuletzt Wilhelm Groth.
Als die Russen sich am Abend des 8. März 1945 von Stolp aus Lankwitz näherten, gab es für die Dorfbewohner kaum noch eine Fluchtmöglichkeit. Am folgenden Morgen erschienen zunächst eine Vorhut und dann größere Truppeneinheiten. Eine Scheune des Eigentümers Wilhelm Marz brannte durch Beschuß nieder. Es haben jedoch keine Kämpfe stattgefunden. Im Dorf befanden sich viele Familien aus Ostpreußen. Am 29. März mußten die Bewohner ihr Heimatdorf verlassen, weil es innerhalb des russischen Sperrbezirks an der Ostsee lag. Die ganze Dorfgemeinde kam in ein Sammellager nach Starnitz im Kreis Stolp, wo etwa 1000 Personen untergebracht waren. Viele starben hier an Typhus. Anfang Mai durften die Lankwitzer wieder nach Hause. Im Herbst 1945 erschienen die Polen. Für die Dorfbewohner begann nun eine unsagbare Leidenszeit. Sie verloren ihre Höfe, wurden oft geschlagen und gequält und am Ende vertrieben. Die Heimatortskartei Pommern hat später 86 von ihnen in der Bundesrepublik Deutschland und 41 in der DDR ermittelt. Aus Lankwitz wurde Lekwica.Kriegs- und Vertreibungsverluste: 9 Gefallene, 20 Ziviltote und 14 Vermißte ("ungeklärte Fälle").
(Quelle: "Der Landkreis Stolp in Pommern" Zeugnisse seiner deutschen Vergangenheit von Karl-Heinz Pagel)
(Quelle: BBF / DIPF / Archiv, Sammlungen der Gutachterstelle des BIL. Lehrerkartei und Personalbögen.)